Setz dich auf den Hosenboden und schreib!

Vor ein paar Tagen saß ich im Flugzeug. Es war ein langer Tag, aber irgendwie bin ich nicht zur Ruhe gekommen. Also fing ich an in der Boardzeitschrift zu blättern und fand einen Beitrag übers Schreiben. In diesem Beitrag wurden verschiedene Autoren vorgestellt. Leider habe ich vergessen, wer diese Autoren waren. Worum ich um Entschuldigung bitten möchte.

Ich muss auch gestehen, ich war zu faul mir alles von Anfang bis Ende durchzulesen und hab mir nur die Zitate angesehen, die mir ins Auge fielen. Zwei Aussagen blieben bei mir aber hängen. Und sie wirken nach. Bis heute. Wenn auch nicht Wortwörtlich, sondern nur sinngemäß. Wie gesagt, es war ein langer Tag.

Die eine besagte, dass man nicht immer im „Flow“ ist, wenn man schreibt. Das dies Momente sind auf die man hofft, aber die eher selten eintreffen. Stattdessen ist schreiben harte Arbeit. Es kommt vor, dass man einen ganzen Tag vor dem Laptop verbringt und gerade mal zwei Sätze zustande bekommt. Und es kann sein, dass man Stundenlang Absatz für Absatz runter schreibt, nur um hinterher festzustellen, dass alles Murks ist.

Ist man aber im Flow und die Wörter fließen nur so über die Tasten hinauf auf den Bildschirm und du weißt noch während du schreibst, dass es genau das ist, was du sagen willst. Es passt einfach. Das ist ein unglaubliches Gefühl.

Doch egal, ob dir deine Geschichte zufliegt oder du um jedes einzelne Wort kämpfen musst. Ist sie erst einmal fertig, bist du stolz wie Oscar auf das, was du erschaffen hast.

Und damit kommen wir auch schon zu Aussage Nummer Zwei.

Wie so oft, kämpfe ich seit geraumer Zeit mit meinem altbekannten Freund, dem inneren Schweinehund. Mir fehlt die Zeit und die Muse, mich abends vor den Laptop zu setzen und ein paar Zeilen zu schreiben. Ich weiß, alles nur faule Ausreden. Aber mein Schweinehund hat sich mittlerweile zu einer regelrechten Bestie entwickelt. Ich weiß, klingt immer noch nach einer Ausrede.

In dem zweiten Artikel stand nun mehr oder weniger, dass du dich verdammt nochmal auf deinen Hintern setzen und schreiben sollst. Keine Geschichte schreibt sich von allein. Keine Geschichte wird nur vom Wunsch heraus erzählt zu werden, erzählt. Nein, du musst sie erzählen. Fertig.

Also: Setz dich auf deinen Hosenboden und schreib! Keine Ausreden, Keine Ablenkungen, Kein „Morgen ist auch noch ein Tag“. Heute! Jetzt! Der Countdown läuft. Die Deadline steht.

Also, nochmal: Setz dich auf deinen Hosenboden und schreib!

Und genau das werde ich jetzt tun …

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Eine Frage der Ehre?

Mir schwirrt schon seit Monaten eine Geschichte im Kopf herum. Inspiriert ist sie von einer Person, die mir sehr nahesteht. Nennen wir sie einmal X.

Doch in dieser Geschichte wird X mit seinen Schwächen konfrontiert. Und genau hier liegt das Problem. Denn ich habe Angst, wie X reagiert, wenn er sie am Ende liest. Ständig habe ich dieses Bild vor Augen, wie X mich völlig entgeistert, enttäuscht und vielleicht auch ein klein wenig wütend anstarrt und dabei die eigentliche Botschaft nicht mitbekommt. Die ist nämlich durchaus positiv.

Ich will X nicht auf den Schlips treten oder ihn verletzen. Schließlich wird niemand gern auf seine Schwächen aufmerksam gemacht. Kann ich verstehen. Geht mir ja auch so.

Und dann habe ich gedacht: Schreib doch erst mal! Wenn du die Geschichte dann fertig hast, zeig sie ihm. Und nur ihm. Unter vier Augen. Letzen Endes ist es ja auch nur eine Geschichte und die Hauptfigur besitzt nur einige Facetten von ihm.

Aber irgendwie bekomm ich das nicht hin.

Ist es also eine Frage der Ehre, die Geschichte zu schreiben ohne Rücksicht auf Verluste?
Oder ist es Ehrensache das Thema einfach ruhen zu lassen und keine schlafenden Hunde zu wecken?

Oder spinn ich einfach nur rum und mach mir zu viele Gedanken?

 

Die zerbrochene Tänzerin

Ich muss euch ein Geständnis machen. Ich war faul! Und bin es noch. Anstatt mich vor den Laptop zu setzen und fleißig in die Tasten zu hauen, ignoriere ich ihn einfach. Lieber treffe ich mich mit Freunden, gehe tanzen, haue mich vor den Fernseher oder genieße einfach nur die Sonne – sofern sie denn scheint. Schließlich ist Sommer.

Macht mich das zu einer schlechten Schriftstellerin? Hmm …

Auf der Leipziger Buchmesse habe ich wirkliche Schriftstellerinnen getroffen. Sie waren nur glücklich, wenn sie jeden Tag mindestens einen Satz zu Papier bringen konnten. In Büchern übers Schreiben wird auch immer gesagt, dass eine richtige Schriftstellerin immer schreiben muss. Es liegt ihr im Blut. Sie kann einfach nicht anders.

Ich aber schon.

Macht mich das nun also zu einer schlechten Schriftstellerin? Ich denke nicht! Es macht mich zur Hobby-Schriftstellerin. Schlicht und einfach.

Während ich also meinen Laptop verstauben lasse (zumindest für den Moment), wurde Annette dagegen von der Muse geküsst. Und Schwupps, hatte ich ein neues Titelbild für meine aktuelle Geschichte. Die zerbrochene Tänzerin.

Web
Cover von Annette, GrafikNEST

Versteckt auf einem Dachboden, steht eine magische Spieluhr, die nur der Wind öffnen kann. Und öffnet er sie, erscheint eine kleine Tänzerin, die all das raustanzt, was der Wind ihr mitbringt. Doch eines Tages übertreibt er …

Viel Spaß damit!

 

Sind Märchen zu grausam?

Ich muss gestehen, mit dieser Frage habe ich mich noch nie beschäftigt. Aus dem einfachen Grund, weil sich mir diese Frage nie gestellt hat.

Also habe ich mir ein paar Märchen genauer angesehen. Und scheiße ja, die sind ganz schön brutal. Besonders wenn man sich die älteren Versionen von den Gebrüdern Grimm und Hans Christian Andersen ansieht.

Da gibt es Schwiegermütter die dich mit dem Jäger in den Wald schicken, um dein Herz und deine Leber zu essen. Zehen und Fersen werden abgehakt, nur um in einen Schuh zu passen. Hexen mästen dich, um dich später genüsslich verspeisen zu können. Und willst du ein paar Beine haben, geht das nur, wenn du dafür deine Stimme verlierst und du bei jedem Schritt das Gefühl hast über Scherben zu laufen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Da ist die Frage schon mal berechtigt, ob man das seinen Kindern wirklich antuen möchte. Und es ist eine Frage, die schon zu Zeiten der Gebrüder Grimm gestellt wurde.

Heute gibt es richtige Abhandlungen und Stellungnahmen darüber. Bruno Bettelheim hat sogar das Buch „Kinder brauchen Märchen“ rausgebracht, in dem es zum Teil um genau diese Frage geht.

Aber auch seit den Gebrüdern Grimm wurde diese Frage nie richtig beantwortet. Stattdessen haben sich zwei Lager gebildet.

Lager A ist dagegen! Sie finden diese Märchen zu brutal und greifen auf die familienfreundlichen Walt Disney Versionen zurück. Liest man dann doch einmal ein altes Grimm-Märchen vor, wird fleißig improvisiert und die „schlimmen“ Stellen in etwas Harmloses umgedichtet oder einfach ganz weggelassen.

Lager B ist dafür! Sie sagen zum einen, dass Kinder Märchen ganz anders wahrnehmen als wir Erwachsene. Zum anderen sagen sie, dass Kinder durch Märchen ein Vertrauen in ein gutes Ende gewinnen. Denn egal was passiert, es gibt immer ein Happy End. Wichtig dabei ist nur, dass der Erzähler auch körperlich anwesend ist und das Märchen nicht einfach als Hörbuch abgespielt wird!

Und genau das ist der Punkt. – Zumindest für mich – Bei meiner kleinen Umfrage (siehe Beitrag: Sterben Märchen aus – ein Antwortversuch) hat niemand gesagt: „Oh man, ich fand Märchen als Kind viel zu grausam, habe mich nur gegruselt und Alpträume bekommen.“ Wirklich niemand! Vielmehr trat ein Lächeln ins Gesicht der Leute. Sie verbanden bis heute positive Erinnerungen mit Märchen, weil sie ihnen vorgelesen wurden! Wer gruselt sich denn nicht gern, wenn er genau weiß, dass einem nichts passieren kann?

Letzten Endes muss jeder für sich selbst entscheiden, was er seinen Kindern vorlesen möchte und wie „brutal“ es sein darf. Ich für meinen Teil habe Märchen als Kind geliebt und habe – zumindest soweit ich das beurteilen kann – keinen Schaden davongetragen.

Sterben Märchen aus? – Ein Antwortversuch

Sterben Märchen aus? Ist eine Frage, die mich nach wie vor beschäftigt. Und wie schon vor ein paar Monaten angekündigt, wollte ich zur Leipziger Buchmesse, um wildfremde Menschen zu fragen, was sie darüber denken.

Der Plan stand also fest. Das Ticket war gebucht. Und ich auf dem Weg. Immer mit der Hoffnung eine Antwort zu finden. Doch wie bei allen Grundsatzfragen, scheint es hier auch keine eindeutige, alles erklärende, Antwort zu geben. Aber es gibt eine Tendenz! Und das ist doch immerhin ein Anfang.

Eins nur vorweg: Als Reporter würde ich gnadenlos verhungern. Ich hatte mir zwar ein paar Fragen zurechtgelegt und bin dann frohen Mutes drauf los gestiefelt. Doch als es dann Ernst wurde, ist mir das Herz dann doch in die Hose gerutscht. Krampfhaft habe ich mich an meinem Stift festgekrallt, bevor ich auch nur ein Wort rausbekam. Aber nach zwei, drei Versuchen flutschte es dann doch ganz gut. Gott sei Dank.

Um überhaupt erstmal ins Thema zu kommen, habe ich die Leute gefragt, welches ihr Lieblingsmärchen ist und warum. Die Antworten und Gründe waren dabei so unterschiedlich, wie die Menschen selbst. Was mich dabei positiv überraschte war, dass auch Märchen dabei waren, die nicht so bekannt sind. Wie z.B. die zertanzten Schuhe.

Auf die Frage, ob sie glauben, dass Märchen aussterben, antworteten ca. 90 % mit „Nein“. Auch wenn keiner so richtig sagen konnte warum, finde ich die 90 % doch beruhigend.

Aber eins hatten alle Befragten gemeinsam: Sie alle verbanden mit Märchen Kindheitserinnerungen! Egal, welche Märchen sie mochten und warum. Alle hatten ein Lächeln auf den Lippen, wenn Sie daran zurückdachten.

Und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich jetzt glaube, dass es Märchen auch noch in 1.000 Jahren geben wird. Weil es immer jemanden geben wird, der bereit ist, sie zu erzählen oder vorzulesen … und so neue Erinnerungen schafft.

Kleines Schlusswort:
Ich habe nur ein paar Leute befragt. Von daher ist diese kleine Miniumfrage weder repräsentativ, noch wissenschaftlich belegbar. Sie ist einfach nur die subjektive Wahrnehmung einer Märchentante.

Andere Länder, andere Märchen

Zum Geburtstag schenkte mir eine liebe Freundin das Buch: Best Fairy Stories of the World von der Collector’s Library. Ich freute mich wirklich sehr darüber und fing an es durch zu blättern und kurz rein zu lesen. Bei Cinderella ist mir dann etwas aufgefallen, worüber ich mir sonst nie Gedanken gemacht hatte.

Die Cinderellas Story, die ich da las, war anders! Sie unterschied sich zumindest in Teilen von der Version, die ich aus meiner Kindheit kannte. Also fing ich an zu überlegen.

Die Version mit der ich aufgewachsen bin, ist von den Gebrüdern Grimm. In ihr gibt es keine gute Fee, sondern Aschenputtel steht unter einem Haselnussbaum und erhält dort ihre Kleider. Zum Schluss hacken sich die bösen Schwestern auch Teile ihrer Füße ab, um in den Schuh zu passen. Übrigens ist der Prinz in dem Fall nicht so helle, sondern muss sich von Tauben sagen lassen, dass da Blut im Schuh ist.

Als ich älter wurde, kam die tschechische Version dazu. (Noch heute der traditionelle Weihnachtsfilm unter den Frauen meiner Familie) Hier ist Aschenputtel etwas aktiver. Sie erhält ihre Kleider aus drei verzauberten Haselnüssen und führt den Prinzen zeitweise ziemlich an der Nase herum. Vielleicht ein Grund, warum mir diese Version am Besten gefällt. Aber der Prinz ist nicht dumm und findet mit Hilfe des Schuhes bald sein Aschenputtel.

Dann kommt auch schon die amerikanische Version. Die wahrscheinlich verbreiteste Version. Hier verwandelt die gute Fee, einen Kürbis in eine Kutsche, Mäuse in Pferde und Cinderella in eine Prinzessin. Und es gibt natürlich den gläsernen Schuh.

Aber auch wenn sich die Märchen in Teilen unterscheiden, muss Cinderella immer um Mitternacht zu Hause sein! Sie erzählen alle die gleiche Geschichte, nur eben auf ihre eigene Art und Weise.

Über Generationen werden Märchen weitergetragen. Entwickeln vielleicht neue Facetten, werden in die heutige Zeit „übersetzt“ und in neue Erzählformen gebracht. Dennoch bleibt ihre Kernaussage erhalten.

Und ist es nicht das, was ein gutes Märchen ausmacht?

Dass es zeitlos und im Grunde auch grenzenlos ist. Das seine Themen auch kulturübergreifend wirken und es keine Rolle spielt, wann oder wo der Leser lebt. Sondern einfach nur, dass es erzählt wird. Auf welche Weise auch immer.

 

Was einen Schriftsteller wirklich ausmacht …

… ist sein Lektor!

Seien wir doch mal ehrlich – und ich weiß, ich bin erst seit kurzem dabei – aber ohne seinen Lektor ist ein Schriftsteller doch ziemlich aufgeschmissen.

Denn wenn du gerade mitten in deiner kreativen Schaffensphase bist, dir die Charaktere und Handlungsstränge nur so zufliegen und du so in die Tasten haust, dass dein Laptop schon anfängt zu Qualmen, hast du einfach keine Zeit um auf Kleinigkeiten zu achten. Du bist so in deiner Story gefangen, dass du das Gefühl hast, nur wieder frei atmen zu können, wenn diese endlich Schwarz auf Weiß vor dir liegt.

Da geraten Dinge wie Rechtschreibung, Grammatik und die gute, alte Kommasetzung schon mal ins Hintertreffen. Aber es kann noch viel dramatischer kommen. Nämlich wenn du den roten Faden deiner Geschichte verlierst. Wenn du – ganz ausversehen – jemanden sterben lässt und drei Seiten weiter, steht er quicklebendig wieder auf der Matte und versucht deine Hauptfigur in die Irre zu führen. OK, vielleicht war das ja von Anfang an dein Plan. Aber was, wenn nicht?

Und hier kommt dein Lektor ins Spiel. Neben den vielen, kleinen, notwendigen Korrekturen, bei denen du dich immer wieder fragst, warum sie dir nicht aufgefallen sind, macht er dich auf deinen Toten aufmerksam. Er stellt die Sinnfrage. Hinterfragt Motive. Gibt Hinweise, wo Passagen gekürzt oder näher erklärt werden müssen.

Dazu kommen die Passagen, mit denen du selbst nicht so 100pro zufrieden bist. Auch wenn du es nie zugeben würdest. Du kannst die Sätze nicht richtig greifen. Findest die richtigen Worte nicht und weißt vielleicht noch gar nicht wirklich, was du überhaupt sagen willst. Auch hier hilft dir dein Lektor weiter und gibt Tipps und Anregungen.

Ein kluger Kopf meinte einmal, dass Lektoren die unsichtbaren Dritten wären. Sie helfen deine Geschichte etwas runder zu machen. Und trotzdem ist und bleibt sie dein Baby.

Also: Hab Vertrauen und denk zumindest ernsthaft über Änderungen nach, die er oder sie dir vorschlägt.

 

Wer fragt, muss auch mit der Antwort klar kommen!

Ich habe es ja selbst so gewollt. Von daher darf ich mich eigentlich nicht beklagen. Und jeder der eine Frage stellt, muss damit rechnen, dass ihm die Antwort nicht gefallen könnte. Aber man hofft natürlich auf das Gegenteil.

In meinem Beitrag „Alles nur geklaut“ habe ich die Frage gestellt, ob alle meine Ideen und die Geschichten, die so in meinem Kopf rumschwirren, wirklich von mir sind oder einfach nur Abzüge aus all dem, was ich irgendwann einmal gelesen oder gesehen habe.

Also stellte ich die Frage und Wortman hat geantwortet!

Es gibt keine neuen Geschichten. Alles wurde schon einmal erzählt. Wenn es aber ansprechend ist, liest man auch altbekannte Sachen immer wieder.  -Wortman-

Das war definitiv nicht das, was ich hören wollte. Völlig desillusionierend. Geradezu brutal. Und wisst ihr, wann mich Antworten am meisten zur Weißglut bringen? Wenn sie schlicht und ergreifend der Wahrheit entsprechen.

Ich hatte schon eine Weile an Wortmans Antwort zu knabbern. Schließlich hat er mich mit nur einem Satz aus meinem märchenhaften Luftschloss wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Doch er hat mich auch ins Grübeln gebracht. Und dann ist etwas Merkwürdiges passiert. Ich habe Musik gehört. OK, das ist jetzt nicht so merkwürdig. Macht ja jeder irgendwann mal. Aber mir wurde bewusst, dass es nur eine bestimmte Anzahl von Noten gibt aber eine fast unendliche Anzahl von Möglichkeiten, diese zu kombinieren.

Die Themen über die gesungen wird, sind im Grunde auch immer die Gleichen. Und trotzdem gibt es jedes Jahr wieder einen neuen Hit, der alles neu interpretiert. Der etwas ausdrückt, was du nicht in Worte fassen kannst. Der dir etwas sagt, was dir vorher nicht bewusst war oder der dich tröstet, wenn es dir schlecht geht. Und gerade die alten Kamellen, die du dir schon tausendmal angehört hast und bei denen du jedes einzelne Wort lauthals mitsingen kannst, sind doch die, auf denen du am besten abtanzen kannst.

Geschichten sind also wie Musik. Die guten, reißen dich immer wieder mit. Egal wie oft du sie schon gehört hast!

Danke Wortman

 

Zeit für ein bisschen Theorie

Wisst ihr was ich festgestellt habe. Ich schreibe jetzt seit fast einem Jahr diesen Blog über Märchen und das Schreiben von Märchen. Doch ich habe noch nie darüber gesprochen wie Märchen definiert werden. Was macht denn ein Märchen überhaupt zum Märchen? Und wie unterscheidet es sich von Fabeln, Legenden oder Sagen?

Also habe ich mich auf meinen gut gepolsterten Hosenboden gesetzt und ein bisschen recherchiert. Folgendes ist dabei rausgekommen.

Volksmärchen vs. Kunstmärchen

Volksmärchen sind meist mündlich überlieferte Märchen, bei denen der Urheber unbekannt ist. Erst um 1812/15 fingen die Gebrüder Grimm an, sie zusammen zu tragen und schriftlich festzuhalten.

Beim Kunstmärchen ist der Autor bekannt.

Im Prinzip ist das auch schon der einzige Unterschied. Ich schreibe also Kunstmärchen! Wieder was gelernt.

Was macht ein Märchen zu einem Märchen?

Das wichtigste zuerst: Märchen sind frei erfunden! Wer hätte das gedacht. In diesen Prosatexten ist die Handlung weder zeitlich noch örtlich festgelegt.

Der Duden definiert ein Märchen so:
Im Volk überlieferte Erzählung (das Thema hatten wir ja geklärt), in der übernatürliche Kräfte und Gestalten in das Leben der Menschen eingreifen und meist am Ende die Guten belohnt und die Bösen bestraft werden. So kann man es natürlich sagen.

Wissen.de meint folgendes:
Eine kurze, mündlich oder schriftlich verbreitete Prosaerzählung, die von fantastischen Zuständen und Vorgängen berichtet. In einer zeitlich und räumlich nicht festgelegten Sphäre greifen übernatürliche Mächte in die Alltagswelt ein. Gefällt mir auch.

Aber wenn man genau hinschaut … und Achtung es folgt ein allumfassender Spoiler, den nur Hartgesottene lesen sollten … ist die Handlung immer gleich. Die Heldin zieht aus, muss eine Prüfung bestehen, löst das Problem und bekommt am Ende ihr Happy End. Beim Helden läuft es übrigens genauso. Dazu kommt, dass die Hauptfiguren namenlose Stereotypen sind, wie z.B. der König, die Prinzessin, die Hexe, der Jäger. Oder es sind kurze Allerweltsnamen wie Hänsel und Gretel.

Kurz und Knackig – Die Fabel

Fabeln sind ebenfalls frei erfunden. Der Autor ist bekannt. Die Moral steht hier absolut im Vordergrund. Es agieren meist sprechende Tiere anstatt von Menschen. Diese Tiere besitzen stereotype Eigenschaften. Der Fuchs ist schlau, der Esel dumm usw.

Die Sage

Sagen haben einen höheren Realitätsanspruch als Märchen und besitzen in der Regel einen wahren Kern. Sie enthalten genaue Orts- und Zeitangaben und beruhen auf historischen Begebenheiten. Sagen unternehmen den Versuch, die Ursache und den Ablauf dieser Ereignisse zu erklären.

Die Legende

Legenden besitzen ebenfalls einen wahren Kern und enthalten genaue Orts- und Zeitangaben. Im Gegensatz zur Sage liegt ihnen aber meist eine historische Person zu Grunde. Die oft auch namentlich genannt wird. Die gesamte Handlung der Legende wird von der Biographie dieser Person bestimmt.

Ein paar allgemeine Dinge, die ich interessant fand

Märchen = mittelhochdeutsch mære, „Kunde, Erzählung“

Märchenhafte Motive und Erzählformen finden sich zu allen Zeiten und in allen Regionen der Welt. Vorformen fand man sogar schon vor 500 n. Chr., unter anderem in Indien. Die ersten Märchensammlungen stammen aus Italien des 17. Jahrhunderts.

Und ein Zitat zum Schluss

Im Kunstmärchen ist hinter der vom Volksmärchen übernommenen Naivität eine nur symbolisch angedeutete Welt- oder Kunstanschauung verborgen, die den einzelnen Figuren und Begebenheiten eine tiefere Bedeutung verleiht und die diese Gattung daher auch für das erwachsene Lesepublikum unserer Zeit attraktiv macht
(A. de Saint-Exupéry).

 

Ein kleiner Hinweis:
Ich gebe keine Garantie auf Vollständigkeit oder Richtigkeit der Angaben.
Liebe Kinder: Falls ihr diese Texte also für eure Hausaufgaben kopieren wollt, überlegt euch das noch mal.

Quellenangaben:
wissen.de/lexikon/maerchen
wikipedia.de
duden.de
planet-schule.de/wissenspool/die-brueder-grimm/inhalt/hintergrund/maerchen-definition-abgrenzung-zur-sage-legende-fabel.html

 

Der Plan

Sterben Märchen aus? Diese Frage beschäftigt mich nach wie vor. Leider bin ich einer Antwort noch kein Stück nähergekommen. Warum? Naja, Schreiben ist für mich ein Hobby. Ich schreibe allein in meinem kleinen Kämmerlein. Deswegen bin ich weder in irgendwelchen Autorennetzwerken unterwegs, noch kenne ich die Szene besonders. Und Google konnte mir bisher auch nicht wirklich weiterhelfen.

Aber: Ich habe einen Plan!

Ich habe beschlossen aktiv zu werden und die Sache selbst in die Hand nehmen. Denn im März ist die Leipziger Buchmesse und ich werde dabei sein. Nur als Gast versteht sich. Aber dort treffen Autoren, Leser und Verlage aufeinander. Bücher und Geschichten werden gefeiert und vielleicht, nur vielleicht, finde ich ja eine Antwort auf meine Frage.

Wie genau ich es anstellen werde, der Märchenfrage auf den Grund zu gehen, weiß ich noch nicht. Vielleicht werde ich einen kleinen Fragenkatalog zusammenstellen und jeden damit löchern, der nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Oder ich schaue mir einfach nur jeden einzelnen Stand an und suche nach neuen, aufstrebenden Märchenbuchautoren. Was ja dann die Märchenfrage beantworten würde.

Wahrscheinlich komme ich aber eher mit einer Ladung neuer Bücher, als mit einer Antwort zurück. Und selbst wenn, dann habe ich zumindest wieder jede Menge Lese-Spaß. Außerdem gibt’s da ja immer noch Frankfurt.

Wie sieht‘s denn mit euch aus? Glaubt ihr, dass Märchen wirklich aussterben? Oder habt ihr Fragen zum Thema Märchen, die ich auf der Messe stellen soll? Dann schreibt mir.

 

Alles nur geklaut?

Das wichtigste zuerst. Ich hab’s geschafft! Woohoo. Mein innerer Schweinehund wurde (vorerst) von mir besiegt und mein Märchen ist tatsächlich noch rechtzeitig fertig geworden. So schlecht kann es auch nicht gewesen sein, denn meine Geschenke habe ich bekommen.

Nachdem ich mein Märchen über die Feiertage einfach links liegen lies, kramte ich es nun wieder raus. Ich fing an, es Korrektur zu lesen und zu Überarbeiten. Und irgendwie war das komisch.

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr etwas geschrieben habt und es nach einer Weile, mit etwas Abstand, von Anfang bis Ende durchlest? Es ist so eine ungläubige Mischung aus: Wow … das hast du geschrieben? Und: Ach tu scheiße … das hast du geschrieben!

Dazu kommt, dass ich eine echte Leseratte bin. Ich lese so oft ich kann. Ganz unterschiedliche Sachen. Je nach Stimmung. Und das gleiche gilt für Filme. Was soll ich sagen. Ich liebe einfach gute Geschichten.

Da ich über die Jahre aber so viel gelesen bzw. gesehen habe, frage ich mich, ob das wirklich meine Geschichten sind, die ich da schreibe. Oder sind es nicht vielmehr Ideen, die ich tief aus meinem Unterbewusstsein krame. Die letzten Endes eher auf anderen, bereits bestehenden Geschichten beruhen, die ich irgendwann mal aufgeschnappt habe.

Sind meine Geschichten und Märchen letzten Endes nichts als billige Raubkopien? Oder wirklich neue, individuelle Stories, die es zu erzählen lohnt?

Entscheiden könnt das im Endeffekt nur ihr – meine Leser.

Und irgendwie sind Geschichten doch auch nur wie Schokolade. Es gibt hunderte von Sorten und trotzdem ist jede für sich, immer nur reine Geschmackssache.

 

Es flutscht – fast

Vor einiger Zeit habe ich euch von meinem Kampf mit meinem ganz persönlichen, inneren Schweinehund berichtet. Und was soll ich sagen. Der Kerl ist ziemlich hartnäckig und hat es sich bei mir so richtig schön gemütlich gemacht. Alle Versuche ihn unter Kontrolle zu bringen scheiterten kläglich. Er war – und ist – einfach zu stark, zu überzeugend und ja ich gebe es zu – ich war zu schwach.

Doch jetzt hat sich etwas geändert. Etwas gegen das dieser fiese Mistkerl nicht ankommt. Meine Deadline! Am 23.12. ist quasi Abgabetermin für meine neue Geschichte. Denn Heiligabend ist Premiere. Komme was wolle. Schließlich kann ich nicht vor dem Weihnachtsmann stehen und sagen. „Ähmm … ich lese dir schon mal den Anfang vor. Das Ende der Geschichte erfährst du dann nächstes Jahr. Ist ja auch spannender.“ Kommt nicht so gut, oder?

Nachdem meine Wohnung also blitze-blank ist, alle Geschenke eingepackt sind und ich effektiv nur noch 8 Stunden Zeit habe – wirklich, ich hab‘s ausgerechnet – nimmt der Zeitdruck zu. Und der finale Kampf beginnt.

Die Geschichte hab ich im Kopf. 2/3 sind schon fertig. Den Rest muss ich also nur noch aufschreiben. Doch wie heißt es so schön. Der Kopf ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Ob ich es schaffe oder mich vor dem Weihnachtsmann so richtig schön blamiere, erfahrt ihr leider erst nächstes Jahr.

Bis dahin wünsche ich euch allen fröhliche Weihnachten.

 

Nikolaus vs. Weihnachtsmann

Heute ist der 6.12. – Nikolaus. Und auch meine Stiefel standen über Nacht auf hochglanzpoliert vor der Tür. Ob ich allerdings brav war, verrate ich nicht. Da lass ich euch grübeln.

Was den Nikolaus angeht, war ich aber neugierig. Also hab ich ihn gegoogelt und es hat ihn wirklich gegeben. Er war Bischof und starb am 6.12. im 4. Jhd. Legenden erzählen, dass er ein Leben voller Nächstenliebe, Uneigennützigkeit und selbstlosem Schenken führte. Und über die Jahrhunderte ist daraus die Tradition vom Schuhe putzen entstanden.

Eine andere Seite im Netz, stellte aber den Nikolaus und den Weihnachtsmann gegenüber. Wobei sie den Weihnachtsmann als absoluten Fake brandmarkte. Mit seinem roten Mantel und dem weißen Rauschebart, ist er nichts weiter als eine konsumgesteuerte Erfindung, die von Coca Cola 1932 erfunden wurde.

Da brechen Welten zusammen! Und ich kam ins Grübeln.

Wenn ich so zurück denke – an meine vorpubertären Kinderjahre – muss ich gestehen, dass es mir bei Weihnachten echt nur um Geschenke ging. Aber ich bin älter geworden, bin ausgezogen und durch die Weltgeschichte gestromert. Und mit der Zeit, wurden mir die Geschenkte egal. Stattdessen freue ich mich auf meine Familie und das wir endlich mal wieder alle an einem Tisch sitzen.

Ich verbinde diese Zeit immer mit Familie und gemütlichem Zusammen sitzen. Mit Weihnachtsmärchen, die wir zusammen sehen und bei denen wir schon jedes Wort mitsprechen können. Natürlich streiten wir auch und das Abwaschen ist für so viele Leute auch nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Und trotzdem freue ich mich jedes Jahr wieder darauf. Und der Weihnachtsmann mit seinem roten Mantel, erinnert mich einfach daran.

Aber ich weiß auch, dass zum Beispiel in den Niederlanden Weihnachten total unwichtig ist. Dafür aber der Nikolaus richtig gefeiert wird.

Ich frage mich also: Spielt es überhaupt eine Rolle, woher Traditionen kommen und wie sie entstehen? Ist es wichtig, ob sie als Legenden oder Märchen weiter gegeben werden? Oder eben als Werbespot? Ist es nicht wichtiger wofür sie stehen und was sie ausdrücken sollen? (wenn man mal den Faktor Markenimage und Produkte verkaufen außen vor lässt)

Ob nun Nikolaus oder Weihnachtsmann. Beide bringen Menschen zusammen und sorgen dafür, dass man sich derer erinnert, die einem wichtig sind. Denn im Endeffekt, macht es doch überhaupt keinen Unterschied, ob dir nun der Nikolaus oder der Weihnachtsmann die Rute bringt, solange es jemanden gibt, der dich trotzdem in den Arm nimmt.

 

Wo die Weihnachtsgeschenke wirklich herkommen

Als ich heute Morgen aus dem Fenster sah, schneite es. Nur kleine Flöckchen und auch nicht sehr lang. Aber es war der erste Schnee in diesem Jahr. Ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind und musste erst mal auf den Balkon und meine Zunge raushalten.

Ich muss zugeben, so ein bisschen hege ich immer die Hoffnung auf weiße Weihnachten. Ich weiß, in diesen Breitengraden ist das eher selten. Aber die Hoffnung bleibt nichts desto trotz.

Und was wäre die Vorweihnachtszeit ohne eine süße, kleine Weihnachtsgeschichte. Diese hier liegt mir besonders am Herzen. Zum einen, weil es meine Erste war. Zum anderen, weil ich mit ihr besondere Erinnerungen verbinde. Welche das genau sind, möchte ich hier nicht verraten. Aber ich kann sagen, dass aus dieser kleinen Geschichte eine richtige Weihnachtstradition entstand.

Wo die Weihnachtsgeschenke wirklich herkommen

Wo die Weihnachtsgeschenke wirklich herkommen

Cover: Annette, GrafikNEST

Reichweite oder Verkäufe?

Bis jetzt habe ich zwei E-Books veröffentlicht. Mein Erstes stellte ich über neobooks online. Mein Zweites über Tolino-Media.

Die Vorteile, die ich bei Tolino-Media sah waren folgende:

  • Meine Märchen konnten weniger als 10 Seiten haben.
  • Bei Tolino-Media gab es noch die Kategorie „Märchen“.
  • Der Mindesteinkaufspreis lag bei 0,49€.
  • Die 0€ Aktion zur Veröffentlichung konnte man länger als drei Monate laufen lassen.

Ich bin neu. Mich kennt niemand und niemand kennt meine Märchen. Wieso sollte also jemand meine Geschichten (gerade wenn sie weniger als 10 Seiten haben) für 0,99€ downloaden? Das würde nicht mal ich tun. Es ist also wichtig, erst einmal klein anzufangen, damit die Leute mich und meine Märchen kennenlernen. Alles ganz logisch.

Nach der Veröffentlichung über Tolino-Media musste ich aber feststellen, dass mein Märchen weder bei Amazon (was mir bewusst war) noch bei Weltbild (was mir ganz und gar nicht bewusst war) erschien.

Für meine Weihnachtsgeschichte stellt sich natürlich jetzt die Frage: Will ich meine Geschichte günstig anbieten und dafür nur in wenigen Shops gelistet sein? Oder will ich überall gelistet sein, dafür aber teurer verkaufen und somit weniger Downloads generieren?

Ganz ehrlich. Mit der Antwort hab ich mich verdammt schwer getan.

Bei vielen E-Book-Readern sind Online-Shops schon vorinstalliert. Theoretisch könnte man über WLan auch bei anderen Händlern kaufen. Aber sind wir doch mal ehrlich. Der Mensch ist faul und wer wechselt schon?

Zum Schluss hab ich mich dann doch für neobooks entschieden und auf die Reichweite gesetzt. Schließlich wird es ein Weihnachtsmärchen und zu Weihnachten geschehen doch immer noch Wunder, oder nicht.

Die Qual der Wahl – oder wie man sich für ein Titelbild entscheidet!

Ich habe das Glück, gleich zwei wunderbare Freundinnen mein Eigen nennen zu dürfen. Diese wissen nicht nur, wie man mit einem Zeichenstift umgeht, sie kennen sich noch dazu in grafischen Gefilden aus. Und da diese wunderbaren Menschen eben so sind, wie sie sind, haben sie sich breitschlagen lassen, die Titelbilder für meine Geschichten zu gestalten.

Das Titelbild eines E-Books muss eine Menge Kriterien erfüllen. Sowohl technisch als auch gestalterisch. Sie hier alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Und darum geht es auch gerade nicht. Mir geht es ums Motiv.

In meiner – ich gebe zu, ziemlich kurzen – Zeit als Autorin habe ich festgestellt, dass die Auswahl eines Titelbildes ziemlich tricky sein kann. Nur selten hat man das Glück, dass sofort der erste Entwurf ein Treffer ist. Wenn dies bei euch mal der Fall sein sollte, seit verdammt nochmal dankbar.

Doch dieser Fall ist selten. Also heißt es rackern (der Grafiker) und warten (ich). Das Problem bei mir ist, dass ich ziemlich ungeduldig bin. Wenn ich einmal eine Geschichte fertig habe, was sich auch mal über ein Jahr hinziehen kann, will ich aber sofort damit raus.

An dieser Stelle muss ich mich einmal kurz bei meinen Mädels entschuldigen, falls ich in dieser Zeit etwas nervig war/bin.

Wenn der erste Entwurf also kein Treffer ist, hört auf euren Bauch und feilt daran. Ihr habt die Geschichte geschrieben, ihr wisst was wichtig ist und nur ihr könnt sagen, ob ein Titel passt oder nicht. Wenn euer Bauch also bei einem Titelentwurf „Jaaaaaaaaaaaaaaaa“ schreit. Nehmt ihn. Egal was die anderen sagen. Und falls er anfängt zu grummeln, lass euch noch einen anderen Entwurf schicken … oder macht euch einfach was zu Essen.

Letzen Endes ist es doch so: das Titelbild ist und bleibt Geschmackssache. Also macht euch nicht so viele Gedanken, esst ordentlich und horcht dann in euch hinein, was euer Bauch zu sagen hat.

Sollte man Ideen sterben lassen?

Mir schwirrt mal wieder so eine Geschichte im Kopf rum. Eine von der Art, die nicht eher Ruhe gibt, ehe ich sie nicht ausgefeilt und aufgeschrieben habe.

Die Hauptfigur steht, eine grobe Storyline ebenfalls und dann Schwups, fällt mir auf einmal ein, dass es ja total cool wäre, wenn noch acht – ich wiederhole, ACHT – weitere Charaktere mitspielen könnten. Also tüftle ich, schreibe um, überlege und bekomme Schlussendlich einen Knoten im Hirn, weil ich es einfach nicht auf die Reihe bekomme!

Mein schönes, kleines Märchen bläht sich total auf und meine Hauptfigur, um die es ja eigentlich gehen sollte, geht komplett unter. Ich weiß nicht mehr, wie ich sie zurück in den Mittelpunkt rücken kann und die ganze Geschichte gerät ins Stocken. Es geht einfach nicht weiter. Die Ideen fließen nicht mehr. Da ist nur noch ein grauer, träger Nebel, der jeden Gedanken erbarmungslos verschluckt.

Was machst du dann?

Naja, ich hab erst mal gar nichts gemacht. Sondern habe das Märchen, samt ihrer zusätzlichen acht Charaktere, einfach links liegen lassen. Stattdessen habe ich mich mit anderen Dingen beschäftigt, wie z.B. mein Bad zu putzen. Diejenigen unter euch, die diesem Blog folgen, wissen, wie gern ich das tue.

Doch irgendwann ist mir wieder bewusst geworden, warum ich die Geschichte schreiben wollte und worum es mir dabei am Anfang ging. Und so habe ich die acht zusätzlichen Charaktere sterben lassen! Ich habe mich auf meinen Hosenboden gesetzt, den Laptop hochgefahren und nochmal von vorne angefangen. Ohne sie!

Denn ja, manchmal muss man sich von Liebgewordenem trennen, um weitermachen zu können. Manchmal muss man Entscheidungen treffen, um einem Märchen zu seinem Happy End zu verhelfen. Und, verdammt nochmal JA, manchmal muss man genau dafür Ideen sterben lassen.

Der rollende Penny … rollt!

Inspiriert zu diesem kleinen Märchen hat mich eine sehr gute Freundin. Sie wirkte zu diesem Zeitpunkt irgendwie verloren und so war der Anfang schnell geschrieben. Das Problem war das Ende. Das Märchen ist ziemlich kurz und trotzdem habe ich Monate dafür gebraucht.

Als ich nämlich begann, mich etwas umzuschauen, stellte ich fest, dass es verdammt viele Menschen gibt, denen es ähnlich ging. Mich eingeschlossen. Was rät man also, wenn man selbst absolut keine Ahnung hat?

Ich muss gestehen, ich weiß es nicht. Und falls jemand von euch hofft, im rollenden Penny die Lösung zu finden, den muss ich leider enttäuschen. Alles was ich bieten kann ist ein Moment meiner Zeit.

Einen Moment in dem ihr kurz Inne halten könnt, euch ablenken, Kraft tanken und vielleicht auch ein bisschen Hoffnung schöpfen könnt, um letztendlich weiter zu suchen. Um euch wieder auf den Weg zu machen und das zu finden, was ihr verloren zu glauben habt oder was euch zu fehlen scheint.

Mehr kann ich nicht tun. Auch nicht für den Penny.

Der rollende Penny
ISBN: 9783739319438
Cover von Frau Silberfisch

erhältlich als eBook zum Beispiel bei Thalia, ebooks, Weltbild …

Cover von                           Frau Silberfisch

Mein zweiter Beitrag zur Märchenwelt

Was meine Märchenfrage angeht, bin ich leider nicht weiter gekommen. Aber es gibt trotzdem Neuigkeiten: Mein zweiter Beitrag zur Märchenwelt ist fertig! Woohoo.

Ich muss gestehen, ich bin etwas aufgeregt und sobald die Geschichte online ist, seid ihr natürlich die Ersten, die es erfahren. Versprochen.

Worum es in dem Märchen geht, verrate ich euch beim nächsten Mal. Wie sie heißt, verrate ich euch aber schon heute. Also Trommelwirbel:

Der rollende Penny

Frau Silberfisch war ebenfalls wieder fleißig und hat sich um das Titelbild gekümmert. Gefällt es euch?

Der rollende Penny
Cover Frau Silberfisch

Lass Bilder sprechen

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Wahre Worte. Auch wenn ich keine Ahnung habe, von wem diese Worte stammen. Wikipedia gibt hierzu leider keine klare Antwort. Aber egal ob es nun ein chinesisches Sprichwort oder ein amerikanischer Werbespruch ist, für mich sind diese Worte mittlerweile fast wie ein Mantra – zumindest wenn es ums Schreiben geht.

Warum? Weil ich folgendes für mich festgestellt habe. Je genauer und detailreicher ich eine Figur oder eine Szene im Kopf habe, desto besser kann ich sie aufschreiben. Wenn also ein neues Märchen wie ein Film vor meinem inneren Auge abläuft, fliegen meine Finger nur so über die Tasten. Leider ist dieser Fall ziemlich selten.

Meist habe ich nur den Hauch einer Idee. Ohne wirklich zu wissen, wohin mich diese Idee führt. Langsam entstehen dann Bilder in meinem Kopf. Figuren werden lebendig. Sie durchleben Situationen, die ich für sie geschaffen habe oder in die sie – ganz ohne mein zu tun – hineinstolpern. Manchmal stehen sie sie tapfer durch … aber manchmal sind sie bockig und tun einfach nicht das, was sie sollen.

Aber genau das sind die Momente, die das Schreiben spannend machen. Denn dann fangen diese Bilder an zu sprechen und etwas Besonderes entsteht.

Als ich „Der rollende Penny“ schrieb, hatte ich den Anfang der Geschichte komplett im Kopf. Ich habe ihn vor mir gesehen, wie er traurig und rostig vor sich hin rollt. Doch ich hatte keine Ahnung, wie dieses Märchen enden sollte und so dümpelte es lange Zeit vor sich hin, ohne wirklich irgendwo anzukommen.

Es geht also nicht darum, mir nur eine wage Vorstellung von einer Geschichte zu machen. Nein. Es geht darum, sie mir in allen Details auszumalen. Genau wie auf einem Bild, dass ich dann mit mehr als tausend Worten beschreiben kann.

Sobald mein Bild im Kopf allerdings unscharf wird, wird auch meine Geschichte schwammig. Und ihr merkt das sofort! Ihr werdet stutzig und legt im schlimmsten Fall mein Märchen zur Seite und geht zum nächsten eBook über.

Je genauer ich also ein Bild vor Augen habe, desto detailreicher wird auch meine Geschichte.

Für den rollenden Penny habe ich dann doch noch ein Ende gefunden. Und ich habe an diesem Punkt für mich gelernt: Lass Bilder sprechen, denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Die Krux mit der Zeit

Ich habe ein Problem: Ich habe keinen Druck! Keine Deadline! Keinen Abgabetermin! Statt dessen habe ich Zeit. Und zwar so viel, wie ich will.

Schreiben ist für mich ein Hobby. Es macht Spaß zu erleben, wie sich eine neue Geschichte entwickelt. Wie sie plötzlich Haken schlägt und auf einmal ein ganz anderes Ende nimmt, als eigentlich geplant. Das ist spannend.

Aber es gibt niemanden der mir sagt: Du musst! Was im Regelfall gut ist und sich jeder – einschließlich mir – als Normalzustand wünscht, wirft mich beim Schreiben aber leider zurück.

Ich brauche diesen Druck, um mich überhaupt vor den Laptop zu setzen. Ich meine, ich habe die Wahl zwischen schreiben (was ich wirklich gern mache) und mein Bad zu putzen (was ich hasse) und wofür entscheide ich mich: Genau, das Bad zu putzen! Hallo? Was stimmt nicht mit mir?

In meinem Kopf schwirren so viele Geschichten rum, die nur darauf warten, endlich das Licht der Welt zu erblicken. Und ich putze mein Bad! Wie bescheuert bin ich eigentlich?

Für diesen Blog habe ich mir das Ziel gesetzt, ca. alle 14 Tage etwas zu veröffentlichen. Bis jetzt klappt das ganz gut. Aber auch nur, weil ich ganz liebe Freunde und meine Familie habe, die immer mal wieder nachfragen.

Aber bei meinen Geschichten …

Eine Deadline habe ich Gott sei Dank. Und das ist Weihnachten. Bis dahin muss ich spätestens mein nächstes Märchen fertig haben. Dann ist Premiere. Und ich kann ja schlecht vor dem Weihnachtsmann stehen und sagen: „Es war einmal … ähm … weiter bin ich leider nicht gekommen, weil ich mein Bad putzen musste.“ Kommt, glaube ich, nicht so gut.

Wir werden also sehen, was die Zeit bringt … und der Weihnachtsmann dann sagt.

Sie lässt mich nicht los

Die Märchenfrage. „Sterben Märchen wirklich aus?“

Und es ist nicht nur, dass sie mich nicht los lässt. Nein. Einmal drüber nachgedacht, wirft sie einfach – ganz ungefragt – neue Fragen auf!
Wie z. B.: Passen Märchen überhaupt noch in unsere Zeit?
Oder: Haben sie sich vielleicht nur verwandelt, der Zeit angepasst und erscheinen heute in einem neuen Gewand auf Youtube?

Dann kam mir ein anderer Gedanke. Vielleicht bin ich ja so sehr in meine eigene Märchenwelt verwickelt, dass ich eine andere Welt überhaupt nicht wahrnehmen kann. Oder will.

Also habe ich in diese wundersame Glaskugel namens Google geschaut. Die, die alles weiß und jeden kennt. Ich habe nach Autoren von Märchen gesucht. Und zwar die, die noch leben oder bis vor kurzem gelebt haben.

Ich gebe zu, ich habe nur kurz gesucht, aber was ich fand, hat mich dann doch überrascht.

Zum einen bin ich über Antoine de Saint-Exupéry gestolpert. Er lebte (laut Wikipedia) von 1900 bis 1944. Der Herr mit diesem sehr exquisiten, französischen Namen hat ein Märchen geschrieben, dass viele von euch kennen werden: Der kleine Prinz.

Was mich aber noch mehr überraschte war die Tatsache, dass sogar Astrid Lindgren Märchen geschrieben hat. Ich kannte bisher nur Pipi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga. Ich hatte sogar vergessen, dass Ronja Räubertochter von ihr ist. Und das ist ein Buch, welches ich als Kind wirklich gern gelesen habe (wobei ich hier gestehen muss, dass ich mir Namen noch nie gut merken konnte). Astrid Lindgren lebte von 1907 bis 2002.

Wahrscheinlich wird mich die Märchenfrage noch ein ganzes Weilchen beschäftigen. Meine Suche nach einer Antwort hat aber zumindest begonnen. Vielleicht stolpere ich ja sogar noch über einen quick lebendigen Märchenerzähler.

Und was dann passiert. Wer kann das schon sagen?

Happy, Happy, Happy End

Einigen von euch, ist es wahrscheinlich schon aufgefallen. Aber das ultimative Happy End spielt für mich eine große Rolle. Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich als Märchentante in meiner eigenen Traumwelt lebe. Und dort ist eben, wie schon so oft erwähnt, alles möglich. Oder einfach nur, weil Märchen ohne Happy End, irgendwie keine richtigen Märchen sind.

Aber wie sieht es im wahren Leben aus? Wenn der Alltag alle Abenteuer weg wischt. Wenn wir von Termin zu Termin hetzen und uns dabei nicht auffällt, dass die Bäume wieder grün geworden sind und der Sommer Einzug gehalten hat. Oder wir vor lauter Langerweile vergessen, dass das Leben allein schon ein einziges Abenteuer ist.

Im Märchen ist es einfach. Der Prinz rettet die Prinzessin und zum Finale gibt es einen Kuss, eine Hochzeit und den obligatorischen Ritt in den Sonnenuntergang.

In der Realität ist es etwas komplizierter. Aber es kann auch um einiges besser sein! Denn im Märchen gibt es nur das eine, große Happy End. Danach fällt der Vorhang. Die Geschichte ist aus. Das Märchen vorbei.

Aber in der Wirklichkeit – und jetzt kann ich nur noch für mich sprechen – gibt es viele Kleine. Eben: Happy, Happy, Happy Ends! Es kommt immer darauf an, wann du dein Leben betrachtest. Denn viele Happy, Happy, Happy Ends fallen dir erst auf, wenn etwas Zeit vergangen ist.

Du musst dir dein Leben wie einen Film vorstellen und jedes Mal, wenn dir ein Happy End auffällt, drückst du auf Pause.

Die offensichtlichen sind ganz klar. Z. B. als er dich zum ersten Mal geküsst hat (letzten Endes bleibe ich eben eine Märchentante), die erste eigene Wohnung, als du den Job bekommen hast oder als deine erste Gartenparty ein voller Erfolg wurde.

Die weniger offensichtlichen verstecken sich mitunter. Es sind meist die kleinen Momente. Ganz selten fallen sie mir sofort auf. Aber wenn, trete ich innerlich etwas zurück, blicke mich um und stelle fest, dass dieser Moment – so unvollkommen er auch sein mag – einfach perfekt ist.

Doch die meisten Happy, Happy, Happy Ends erkenne ich erst im Nachhinein. Z. B. meine Familie nach langer Zeit wieder in die Arme zu schließen. Eine Freundin wieder lachen zu sehen. Sich etwas getraut zu haben, vor dem man eine wahnsinnige Angst hatte – und dabei festzustellen, dass man sich ganz umsonst kirre gemacht hat. Mit Freunden zu grillen. Mitten in der Nacht spazieren zu gehen und festzustellen, dass die Luft so weich ist, dass sie dich wie eine Decke einhüllt. Ein Lied, das genau das ausdrückt, was du gerade fühlst und nicht in der Lage bist auszusprechen.

Es kommt immer darauf an, wann du auf „Pause“ drückst, um dein Happy, Happy, Happy End in den Fokus zu rücken. Wenn auch nur für einen Moment.

Natürlich verfällst du danach wieder unweigerlich in deinen Alltagstrott. Neue Problem und Dramen pflastern deinen Weg. Aber was du nie vergessen darfst ist: Ohne diese Probleme und Dramen, gäbe es weder ein großes Happy End, noch die vielen Kleinen.

Warum „50 Shades of Grey“ ein Märchen ist.

Ich gebe es zu, ich habe es gelesen. Sogar alle drei Teile. Von der ersten bis zur letzten Seite. So, da habt ihrs! Und auch, wenn es schon ein Weilchen her ist, schwirrt mir seit kurzem ein bestimmter Gedanke im Kopf herum.

Im Grunde ist „50 Shades of Grey“ doch nichts anderes als ein Märchen. Wenn auch ein ziemlich versautes. Aber letzten Endes findet ihr alles darin, was man für ein Märchen braucht.

Den gefallenen Prinzen, den es zu retten gilt. Die furchtlose Cinderella, die durch ihre naive, unschuldige Art (ACHTUNG: Spoiler) Erlösung bringt. Vorher muss sie natürlich noch düstere Gefahren überstehen und schwierige Aufgaben lösen. – Niemand hat behauptet, dass diese Aufgaben keinen Spaß machen dürfen. – Den Bösewicht nicht zu vergessen! In diesem Fall: Mrs. Robinson. Wer es in den anderen beiden Teilen ist, verrate ich mal nicht. Ein Spoiler reicht.

Aber das aller wichtigste ist (ACHTUNG: doch noch ein Spoiler).

Es gibt ein Happy End!

Für mich reicht das, um es als Märchen zu deklarieren. Es besitzt vielleicht nicht alle Kriterien, die es laut Definition mitbringen müsste. Aber hey, ich lebe in einer Märchenwelt. Und in Märchen ist alles möglich. Also auch, dass „50 Shades of Grey“ ein Märchen ist.

Beweisaufnahme abgeschlossen!

Drei Schwestern – ein kleines Märchen

Ob Märchen wirklich aussterben, weiß ich nicht. Und wenn, werde ich es leider nicht verhindern können. Was ich aber tun kann ist, es hinauszuzögern. Und zwar in dem ich meine eigenen Märchen in die Welt setze.

Drei Schwestern ist so ein Märchen. Es ist zwar nicht mein Erstlingswerk, aber das Erste, das ich veröffentlicht habe. Logischerweise steht in der Beschreibung worum es geht. Wobei ich gestehen muss, dass sie mir nicht wirklich gut gelungen ist.

Was ihr aber nicht erfahrt ist, worum es mir bei diesem Märchen geht. Was ich damit verbinde.

Für mich steht jede der drei Schwestern für eine Facette von mir. Jede von sich eigen und doch gehört jede einzelne zu mir. Macht mich aus. Ob ich es will oder nicht. Einige sind stärker ausgeprägt als andere. Einige habe ich noch gar nicht entdeckt.

Kämpft sich nun eine neue Facette ans Tageslicht, aus welchen Gründen auch immer, wirbelt es alles durcheinander. Manchmal positiv … manchmal auch nicht. Aber auch sie ist ein Teil von mir. Und macht mich genauso aus.

Jeder Mensch entwickelt sich. Jeder trägt unzählige Facetten in sich. Wie sie sich gegenseitig beeinflussen können … naja … erfahrt ihr in „Drei Schwestern – ein kleines Märchen“.

Und nur so nebenbei, das Cover ist von einer lieben Freundin: Frau Silberfisch.

Drei Schwestern von Lucie Schmidt, Cover von Frau Silberfisch
Cover von Frau Silberfisch

Sterben Märchen aus?

Meine Geschichten veröffentliche ich über neobooks – ja, ok, bis jetzt ist es nur Eine, aber immerhin.

Neobooks hat seiner Homepage ein Update verpasst. Neben einem neuen Layout, sind auch ein paar Änderungen eingebaut worden. Und ich musste mit Erstaunen feststellen, dass neobooks die Kategorie „Märchen“ abgeschafft hat. Es gibt sie einfach nicht mehr. Stattdessen heißt sie „Mythen und Legenden“!

Im ersten Moment war ich irritiert. Im Zweiten schoss mir die Frage durch den Kopf: Sterben Märchen aus? Andere eBook-Anbieter haben diese Kategorie nach wie vor gelistet. Aber wie lange noch?

Mythen und Legenden? Ich finde Märchen gehören definitiv mit in diese Kategorie. Aber separat für sich. Genau wie Mythen separat stehen bzw. die Legenden. Märchen komplett streichen? Das wäre, als würde man bei Harry Potter die Hermine streichen. Das funktioniert einfach nicht.

Und dann kam mir noch ein Gedanke: Aschenputtel und Co. kennen wir alle. Hans Christian Andersen und die Gebrüder Grimm auch. Aber mir fällt spontan niemand aus der „Neuzeit“ ein, der Märchen schreibt. (Harry Potter lasse ich hier mal außen vor.)

Wollen Kinder keine Märchen mehr? Bin ich einfach zu naiv oder stur, um mich der Realität zu stellen? Passen Märchen vielleicht nicht mehr in unsere Zeit? Oder bewege ich mich schlicht in den falschen Kreisen, so dass ich von all den neuen Märchenerzählern nichts mitbekomme?

Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht! Aber auch hier glaube ich, wie immer, an ein Happy End.

Schreiber vs. Werber

Auf meiner Schulter sitzen zwei Wichtel. Links der Schreiber, Rechts der Werber.

Mein Werber-Wichtel kennt sich ein bisschen mit Werbung aus. Er weiß worauf es ankommt und was man tun sollte um Dinge, wie zum Beispiel einen Blog, bekannter zu machen. So flüstert er mir ständig ins Ohr.
„Erzähl jedem, dass du schreibst! Erst recht denen, die es nicht wissen wollen. Schick E-Mails an alle Kontakte, von denen du jemals eine Mail-Adresse bekommen hast. Netzwerke in Foren was das Zeug hält. Gehe auf Facebook …“
Gott der Typ hört einfach nicht auf zu reden.

Mein Schreiber-Wichtel dagegen ist eher von der ruhigen Sorte. Wenn er nicht gerade gegen meinen inneren Schweinehund kämpft, bleibt er lieber für sich. Er will schreiben und flüstert mir neue Ideen zu. Er will mit Worten spielen und neue Figuren und Geschichten erschaffen. Und er findet, wenn ich mich nur noch auf die Werbung konzentriere, habe ich keine Zeit mehr zum Schreiben… Hat er auch nicht ganz Unrecht.

Dann sind da noch meine Familie und meine Freund. Die mir immer gut zureden. Leute, ich mag euch! Wirklich, ganz ehrlich! Aber ihr kennt mich. Ihr wisst wie zart besaitet ich bin und ihr wollt mich nicht zum Heulen bringen. Das ist total lieb von euch! Aber auch der Grund, warum wir, mein Schreiber-Wichtel und ich, euch kein Wort glauben!

Leider weiß ich, dass mein Werber-Wichtel Recht hat. Aber letzten Endes ist Schreiben mein Hobby. Ich habe nicht vor weltberühmt zu werden. Obwohl es natürlich cool wäre, wenn ich Leser außerhalb meines Bekanntenkreises hätte.

Aus diesem Grund habe ich mich für einen Kompromiss entschieden. Ich schreibe diesen Blog und ich werde ihn Google-Tauglich machen.  Ich werde ihn sogar an ein paar Leute schicken …

… und lass dann das Schicksal entscheiden lassen!

Die Sache mit dem inneren Schweinehund!

Jeder kennt ihn. Und jeder bekämpft ihn. Seinen eigenen, inneren Schweinehund.

Bei mir ist es ein ziemlich ausgewachsenes und zottliges Exemplar. Blöderweise leistet es auch noch extrem gute Überzeugungsarbeit. Anstatt mich also nach einem moderaten Arbeitstag noch ein Stündchen vor den Laptop zu setzen, überredet er mich, mich aufs Sofa zu lümmeln.

Mit schlechtem Gewissen zappe ich dann durch das Fernsehprogramm. Nur um erneut festzustellen, dass es immer noch so schlecht ist, wie beim letzten Mal.

Doch was tun?

Die Geschichten in meinem Kopf verlangen schließlich nach Aufmerksamkeit. Und im Grunde wissen wir doch alle: Es fühlt sich verdammt gut an, diesen blöden Schweinehund klein zu kriegen. Egal ob es um Sport geht oder eben ums Schreiben.

Hiermit sage ich meinem Schweinehund (mal wieder) offiziell den Kampf an! Ich werde viel größer und zottliger werden als du! Ich werde dich besiegen!!!

Hoffentlich …

Meine Urknall-Theorie

Es geschieht ohne Vorwarnung. Zuerst ist da nichts. Nur gähnende Leere und dann BÄHM … einen Wimpernschlag später ist sie einfach da. Eine Idee oder ein Charakter. Manchmal sind es ganze Szenen, manchmal nur eine Stimmung. Und genau wie beim Urknall fängt hier alles an.

Du kannst nicht beeinflussen, wann es passiert. Du kannst die Auslöser nicht beeinflussen. Denn du kennst sie nicht. Mal ist ein kleines, gold-glitzerndes H, das selbstvergessen an einer Garderobe klebt. Mal eine Freundin.

Die Auslöser sind so unterschiedlich, wie es Sterne am Himmel gibt und doch haben sie alle eines gemeinsam. Sie sind Inspiration und damit der Startschuss für eine neue Geschichte.

Inspiration ist wie ein Urknall! Was nach dem Urknall passiert, erfahrt ihr beim nächsten Mal.

Die Wahrheit über Weihnachtsgeschenke!

 

Ihr wolltet schon immer einmal wissen, wo die Weihnachtsgeschenke wirklich herkommen? Oder ihr sucht noch nach einer Geschichte, die ihr dem Weihnachtsmann erzählen könnt, damit dieser auch ja eure Geschenke rausrückt?

Kein Problem. Versucht es doch einmal damit:

Wo die Weihnachtsgeschenke wirklich herkommen

 

Wo die Weihnachtsgeschenke wirklich herkommen.

ISBN: 9783738045376

Als eBook zu finden auf Amazon, neobooks, Thalia, ebooks, Weltbild, buecher uvm.

Cover: GrafikNest

 

 

Ich wünsche allen einen fröhlichen vierten Advent und besinnliche Weihnachten.

Eure Lucie

Weihnachtliche Geständnisse!

Heute ist der erste Advent. Wer hätte das gedacht. Nur noch vier Wochen, dann ist Weihnachten. Und wie jedes Jahr kommt diese Erkenntnis ziemlich überraschend.

Wenn ich allerdings aus dem Fenster schaue, sieht das Wetter wenig weihnachtlich aus. Der Himmel ist grau und es regnet. Die Temperaturen liegen im zweistelligem Bereich, was mich eher an den kommenden Frühling erinnert, als an die kommende Weihnachtszeit.

Und dennoch freue ich mich auf die nächsten vier Wochen. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die nichts mehr mit Weihnachten anfangen können. Doch für mich – als Märchentante – ist Weihnachten genau meine Zeit!

Warum? Ganz einfach. Zu keiner anderen Zeit lassen es Erwachsene mehr zu, wieder ein Stück Kind zu sein, als in dieser. Zu keiner anderen Zeit des Jahres werden so viele Märchen erzählt, als in dieser. Zu keiner anderen Zeit, haben die Menschen mehr Hoffnung.

Als Kind ging es mir hauptsächlich um Geschenke. Ohne Scheiß. Ich habe sogar heimlich in den Schränken meiner Eltern nach meinen Geschenken gesucht, weil ich nicht bis zur Bescherung warten konnte.

Doch ich bin älter geworden, ausgezogen und erwachsen geworden. Und je älter ich wurde, desto wichtiger wurde mir Weihnachten. Nicht wegen der Geschenke. Sondern wegen der Atmosphäre. Wegen der Lichter. Wegen der Leckereien. Irgendwie denkt man mehr an andere und versucht ihnen eine Freude zu machen. Und man ist anfälliger für die Liebe. Klingt komisch, ist aber so.

Den Weihnachten ist ansteckend. Natürlich gehen einem die ganzen Weihnachtslieder irgendwann auf die Nerven. Und an den ganzen Süßigkeiten hat man sich irgendwann auch überfressen. Aber es sind die Momente, in denen du mit deinen Lieben zum tausendsten Mal „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ anschaust, die so ansteckend sind. Die Momente, in denen du auf weiße Weihnachten hoffst, obwohl du genau weißt, dass das nicht passieren wird. Die Momente, in denen du mit deiner Familie bei Kerzenschein ein Glas Wein trinkst und über Gott und die Welt plauderst. Die Momente in denen du mit Freunden über den Weihnachtsmarkt schlenderst, obwohl dir die Füße abfrieren und du gar keinen Glühwein magst. Die Momente, in denen jemand dein Geschenk aufmacht und dich bis über beide Ohren anstrahlt. Die Momente, in denen dein pubertäre Neffe mit hochroten Ohren, dem angeblichen Weihnachtsmann ein Gedicht aufsagt, um seinen Geschwistern nicht die Illusion zu rauben. Oder die Momente, in denen du selbst mit hochrotem Kopf vor deiner Familie stehst und deine neuste Geschichte vorliest.

Ich weiß, das klingt alles ziemlich kitschig und wie aus einem Drei-Groschen-Roman. Aber ich bin eine Märchentante. Und als Märchentante darf ich das. Und als Mensch, wünsche ich mir noch viel mehr davon! Nicht nur zu Weihnachten.